Stichwort: Gehäuse-Holz für Combos und Lautsprecher
"Bassbreaker" Pine-Gehäuse sind nicht aus Pinienholz! Dies ist leider eines der grösseren Missverständnisse bzw. kolportierter Nonsense von Journalisten, die miserabel recherchieren und/oder nur Schul-Englisch können.
Pinienholz wurde in USA bei Gitarrenlautsprecher- und Combogehäusen früher häufig, heute so gut wie nie verwendet, da die Californischen Pinienwälder in erster Linie zu teuerem Möbelholz verarbeitet werden und es auch als Import aus, z.B. Italien, viel zu teuer ist. Es gibt bei uns Alternativen:
Eine quasi hergeleitete Übersetzung/Wortübertragung/Transliteration für Pinewood (US) müsste hier demnach lauten: Tanne.
Auch als hochwertigeres pitchPINE (Pechtanne) gehandelt und gerne verwendet bei den deutschen Fussbodenlegern, wurde es als leichtes Massivholz in den Fünfzigern bis Mittsechzigern des letzten Jahrhunderts allgemein im Lautsprecherbau verwendet, alternativ auch Fichte. Siehe z.B. auch die alten Dynacord- und Echolette-Boxen.
Es ist - ganz im Gegensatz zu späteren NO-sound-HiFi-Boxen- ein exzellentes Klangholz für Instrumenten-lautsprecher für grossen, runden Sound mit reichlich Obertönen.
Die danach allgemein kostendämpfend gebauten Spanplattenkisten klingen dagegen dumpf, fast tot und meist dünner im Bass - ganz abgesehen von den schweisstreibenden Übergewichten!
Es handelt sich also wie so oft um eine Marketing-gerechte Irreführung.
Stichwort: Kiefer. -> Pine. Zusatz eines deutschen Anbieters für seine Kiefer-Kreationen.
Als Beispiel:
Das Lautsprechergehäuse aus Fichte hat aber Front und LS-Montagebrett aus Tischlerplatte!
Die Innen-Maße einer Echolette-Box ET1 sind 72 x 46,5 x 26 (cm) , rund 87 Liter;
...dies ergibt mit Steinwolle-Bedämpfung ein virtuelles (akustisch wirksames) Volumen von rund 100 Litern - fast schon zu viel für knackig-trockenen Bass.
Ich habe damit aber die Option offen, jederzeit auf Bassreflex umzurüsten für mehr Tiefbass.
Die Hölzer sind schön "woody" tönende 19mm Fichten- bzw. Tannen-Leimholzplatten; , zusammengefügt mit traditionellen alten Zinken; zusätzliche Verstrebungen sind aus 3x5er Rahmenhölzern, quer über die Rückwand und zur Frontplatte. Diese kann und darf unterschiedlich gewählt werden:
a) für "open back / rear loaded" Gehäuse nehme ich 25mm Massivholz-Frontplatten.
b) für "closed back / front loaded" Bassreflex-/ bzw. "tuned" Gehäuse nehme ich 16mm Birken Multiplex, wenn es für Gitarre im Tiefton voller und dichter klingen soll ... und
c) für "closed back / front loaded" "open baffle"- Gehäuse nehme ich 16mm Buchen-Mpx weil ich damit die nötige höhere Stabilität für die Frontplatte erhalte. Birken-MPX weniger.
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